Johann Josua Mosengel (* 16. September 1663 in Eisenach; † 18. Januar 1731 in Königsberg i. Pr., Preußen) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben

Johann Josua Mosengel (auch Mosengeil) wurde 1663 als zweiter Sohn des Pfarrers Johann Joachim Mosengel (*um 1630; † nicht bekannt) in Eisenach geboren. Er hatte noch mindestens einen älteren Bruder Johann Elias (* um 1660; † vor 1738), der ebenfalls Orgelbauer wurde. Johann Josua lernte das Orgelbauhandwerk bei Johann Tobias Gottfried Trost und bei Martin Vater (a). Mosengel hielt sich bereits 1693/1694, vermutlich auf Veranlassung der Stadtväter, in Königsberg i. Pr. auf. Er fertigte dort in diesen Jahren eine Orgel für die Kirche zu Medenau. Ein Neubau in Bissendorf im Jahr 1695 führte ihn zurück in den Raum Hannover. 1695 wurde er „Kurfürstlich Hannoverscher Orgelbauer“. 1696/1697 kehrte er zurück nach Königsberg i. Pr. und begann dort neben einigen kleinen Arbeiten mit dem Bau der dreimanualigen Orgel für die evangelische Kirche von Löbenicht, die sein erstes bedeutendes Werk war. Mit Dekret vom 23. Juni 1698 wurde er zum „Churfürstlich Brandenburgisch-Preußischen Hoforgelbauer“ ernannt. Nach der Erhebung Preußens zum Königreich im Jahr 1701 wurde das Dekret bei gleichbleibendem Text neu ausgestellt, allerdings nun mit dem Titel „Königlich Preußischer Hoforgelbauer“.

Er heiratete 1699 in Königsberg Dorothea Schau, Tochter des Gerichtsverwandten Heinrich Schau, mit der er drei Söhne (b) und drei Töchter hatte.

Mosengels Geselle George Barsenick spricht in einem Gesuch, das etwa aus dem Jahr 1715 stammt, von einer „öffteren Unpäßlichkeit“ seines Meisters, so dass angenommen wird, dass Mosengel etwa ab dem 50. Lebensjahr wiederholt von Krankheiten geplagt wurde. 1721 stellte Mosengel Georg Sigismund Caspari (1693–1741) als Gesellen ein, den er selbst mit Gesuch vom 20. Mai 1727 als seinen Nachfolger als „Königlich Preußischer Hoforgelbauer“ vorschlägt. Caspari heiratete im Jahr 1729 Mosengels Tochter Anna Catharina (1706–1740). Mosengel starb am 18. Januar 1731 im Alter von 67 Jahren. Seine Werkstatt wurde von Caspari fortgeführt, da keiner von Mosengels überlebenden Söhnen in das Orgelbauerhandwerk eingetreten war.

Werke

Aus Mosengels Werkstatt gingen zu seinen Lebzeiten etwa 40 Neubauten hervor und er unternahm etwa 20 Umbauten.

Bei der Domorgel in Königsberg verwendete Mosengel teilweise Pfeifenwerk aus der Vorgängerorgel aus dem 16. Jahrhundert von Zickermann. Nach der Fertigstellung war diese Orgel mit 62 Registern auf drei Manualen und Pedal eine der größten ihrer Zeit.

Zu Mosengels typischen Merkmalen gehörten bewegliche Engel am Prospekt und der preußische Adler mit beweglichen Flügeln.

Nur wenige seiner Werke überlebten den Zweiten Weltkrieg, die meisten wurden zerstört bzw. geplündert. Im ehemaligen Ostpreußen sind nur noch einige Prospekte erhalten, die in der folgenden Werkliste entsprechend gekennzeichnet sind.

Werkliste (Auswahl)

In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal. Die arabische Zahl in der vorletzten Spalte bezeichnet die Anzahl der klingenden Register.

Neubauten

Die Liste der Neubauten folgt der Übersicht in Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen.

Reparaturen, Überholungen, Umbauten

Literatur

  • Jan Janca: Mosengel, Johann Josua. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 172 f. (Digitalisat).
  • Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-921140-80-2.

Einzelnachweise


Josua der Nachfolger tritt an (Josua 1) Michael Vogelsang

Moses Benennung Josua zu seinem Nachfolger Stockfotografie Alamy

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